Keine Chance den Fake News!

Früher hießen sie „Zeitungsenten“, heute Fake News: falsche Nachrichten, die veröffentlicht werden, um Menschen zu beeinflussen. Eine heikle Sache, wirken sie doch auf den ersten Blick ziemlich echt. Veronika Flamm von der Kinder- und Jugendbibliothek am Gasteig und ihr Team geben Schulklassen regelmäßig Tipps, wie man Fake News erkennt. Wir haben die Medienexpertin interviewt …

 

Welchen Schaden können Fake News anrichten?

Veronika Flamm: Fake News, also Falschnachrichten, die vor allem in sozialen Medien gezielt verbreitet werden, können unsere Gesellschaft spalten: Manche glauben an eine meinungsbildende Information, andere nicht. Vielleicht bist du selbst schon über soziale Medien mit Nachrichten in Berührung gekommen, von denen du nicht sicher warst, ob sie echt sind oder nicht. Kein gutes Gefühl! Zudem können Fake News auch zu Konflikten zwischen Freuden führen. Niemand lässt sich gerne nachsagen, Falschnachrichten zu verbreiten. Andererseits ist es wichtig, es frühzeitig bei einem Freund/einer Freundin anzusprechen, wenn du merkst, dass er oder sie Fake News aufgesessen ist.

 

 

Sind Fake News für irgendetwas gut?

Ich denke, sie sind nur für die Menschen gut, die Fake News in die Welt gesetzt haben und es geschafft haben, damit viele andere zu täuschen.

 

Warum wirken manche (Fake-)Nachrichten so glaubwürdig?

Oft sind bei Fake News Quellen angegeben, die sich nach Webseiten von glaubwürdigen Medien anhören, es aber nicht sind. Oder es werden wahre Nachrichten genommen und nur leicht abgeändert. Manchmal werden auch echte Fotos aus dem Zusammenhang gerissen und dazu eine Falschmeldung gepostet. Ob Fotos retuschiert wurden, ist auch oft schwer zu erkennen.

 

Woran erkenne ich Fake News?

Am besten überprüfst du erstmal, ob du diese Nachricht auch auf anderen, glaubwürdigen Nachrichten-Webseiten findest. Falls nicht, ist das schon mal ein schlechtes Zeichen. Schau dir auch genau an, wer den Beitrag gepostet hat und ob du etwas zur Zuverlässigkeit des Verfassers findet. Plus: Erkundige dich bei unabhängigen Fakten-Checkern wie correctiv.org und mimikama.at.org.

 

 

Wann sollte ich noch skeptisch sein?

Allgemein lässt sich das schwer sagen. Wichtig ist es aber auf jeden Fall, immer im Hinterkopf zu haben, dass viele Webseiten Werbung enthalten und auch Stars bei TikTok und Youtube oft durch Produktplatzierungen ihr Geld verdienen.

 

Welchen Seiten oder Portalen kann ich eher vertrauen?

Du kannst unter anderem den Internetseiten von großen Zeitungen, (Fach-)Zeitschriften und Nachrichtensendungen vertrauen (zum Beispiel www.sueddeutsche.de,
www.tagesschau.de, www.zdf.de/kinder/logo). Die Texte dort werden von Journalisten geschrieben, die erst berichten, wenn eine Nachricht sicher belegt ist. Auch den Seiten von staatlichen Einrichtungen, etwa Bundesministerien, kannst du glauben. Um bei deiner Recherche ganz sicher zu gehen, empfiehlt es sich, auf mindestens 2–3 Webseiten nach dem
Thema zu suchen und die Ergebnisse zu vergleichen.

 


An wen wende ich mich, wenn ich an Informationen gerate, die mir Angst machen?

Am besten wendest du dich an einen Erwachsenen oder älteren Jugendlichen deines Vertrauens und erzählst von deinem Erlebnis. Außerdem kannst du anonym bei der „Nummer gegen Kummer“ (Tel. 116 111) anrufen. Bedrohliche Nachrichten solltest du jedenfalls immer
löschen und in keinem Fall weiterleiten.

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