10 Kinder plus 2 Erwachsene

10 Kinder plus 2 Erwachsene

 

Wenn Alexandra für ihre Familie Spaghetti Bolognese kocht, braucht sie einen riesigen Topf und einen Berg Nudeln. Jeden Tag füttert sie 12 hungrige Münder. Sie und ihr Mann Arthur, der von Beruf Metzger ist, haben neun eigene Kinder: Julia, 19, Victoria, 17, Ludwig, 15, Cynthia, 13, Samantha, 1O, Ferdinand, 8, Gwendolin, 6, Leopold, 5, Jakob, 1, und dazu noch zwei Pflegekinder von denen Fabian, 7, auch bei unserem Hausbesuch in Laim dabei ist.

SIND SIE SELBER IN EINER GROSSFAMILIE AUFGEWACHSEN

ALEXANDRA: Nein. Ich habe eine Schwester und mein Vater hat noch mal geheiratet
und dann noch mal drei Töchter bekommen, die haben aber nicht bei uns gewohnt.

Eigentlich bin ich nur mit einer Schwester groß geworden.
ARTHUR: Ich komme auch aus keiner Großfamilie,
sondern habe nur einen Bruder.

WAR ES SCHON IMMER IHR WUNSCH SO VIELE KINDER ZU BEKOMMEN?

ALEXANDRA: Das hat sich nach und nach entwickelt. Am Anfang hatten wir den Wunsch nach zwei Kindern. Dann waren es drei, dann auf einmal vier … Und irgendwann sind wir bei neun gelandet.
ARTHUR: Neun Kinder waren nie geplant.
ALEXANDRA: Aber jedes einzelne war schon geplant. Wir haben uns vorher immer überlegt, ob wir noch eins mehr haben können und wollen.

WIE REAGIEREN ANDERE LEUTE AUF IHRE GROSSE FAMILIE?

ALEXANDRA: Sehr unterschiedlich. Ältere Damen und Herren reagieren meistens bewundernd und finden es toll. Viele schauenaber schon misstrauisch, wenn man mehr
als zwei Kinder hat. Eine Frau hat mich einmal sehr verletzt. Sie hat gefragt, ob es denn so viele Kinder gebraucht hätte? Ich hab dann geantwortet: Zeigen sie auf eines, das es nicht gebraucht hätte! Dann hat sie zum Glück angefangen nachzudenken und gemerkt, dass sie über ein kleines Kind nicht so sprechen kann.

WIE ORGANISIERT MAN DIE FREIZEIT VON SO VIELEN KINDERN?

ARTHUR: Man muss halt immer viel rum fahren. Die Kinder zum Turnen oder zum
Schießen bringen und abholen. Es gibt immer was zu tun und ist auch nach Feierabend
nie langweilig.
ALEXANDRA: Unsere ganz Große ist jetzt 19 und hat einen Führerschein. Die springt
zum Glück manchmal ein, wenn’s bei uns brennt und fährt auch mal. Das ist eine große
Erleichterung.

WIE VIELE NUDELN MÜSST IHR KOCHEN?

ALEXANDRA: Schon ein ganzes Kilo.

GIBT ES EIN ESSEN, DAS ALLE MÖGEN?

ALEXANDRA: Spaghetti Bolognese liebt jedes Kind. Und Süßspeisen lieben sie alle,
Kaiserschmarrn oder so. Ansonsten wird aber gegessen, was auf den Tisch kommt.
Jeder muss probieren. Pfannkuchen Ich mag wirklich zu essen, wenn casino betsson spielen.

HABT IHR GERN SO VIELE GESCHWISTER?

SAMANTHA: Manchmal ist es nervig, zum Beispiel, wenn man Hausaufgaben machen
will. Aber es macht Spaß, zusammen zu spielen oder wenn wir zusammen Sport machen.
Ich schlafe mit Ferdinand und Gwendolyn in einem Zimmer. Und Leopold und Jakob schlafen drüben. Die vier Großen haben eine eigene Wohnung.
GWENDOLIN: Ich finde es ganz normal so viele Geschwister zu haben.
LEOPOLD: Ich finds cool!

GEHT IHR ALLE AUF DIESELBE SCHULE?

SAMANTHA: Die kleinen gehen alle auf die Lukasschule. Die ist in Hadern.
CYNTHIA: Vicky, Julia und ich gehen jetzt auch auf dasselbe Gymnasium, aber das ist
eine Mädchenschule, deswegen kann eh nur ein Teil dahin.

WIE FINDEN EURE FREUNDE ES, DASS IHR SO VIELE GESCHWISTER HABT?

FERDINAND: Manche sagen, wir sind eine Bombenfamilie.
SAMANTHA: Andere fi nden es mit den kleinen Geschwistern auch ein bisschen nervig.
CYNTHIA: Eine Freundin von mir, die Einzelkind ist, findet das komisch, aber toll. Weil
einfach immer was los ist. Und wenn ich meine Ruhe haben will, gehe ich einfach hoch.

HELFT IHR ALLE MIT ZUHAUSE?

CYNTHIA: Die Großen helfen schon mit. Es sind die kleinen Sachen, die wichtig sind.
Jeder räumt seinen Teller selber ab. Alle tragen einen Teil bei. Dinge wie Müll runter
tragen machen aber schon meistens die Eltern. Es ergänzt sich alles ganz gut. Wir
haben auch keinen festen Plan.

UND WIE IST DAS IN EURER WOHNUNG?

CYNTHIA: Wir haben oben keine eigene Küche. Wir sind ja eine Familie und essen immer
zusammen unten. Aber fürs Bad putzen haben wir oben schon einen festen Plan.

PASST IHR ALLE IN EIN AUTO?

CYNTHIA: Wir haben zwei Autos. Und die Julia hat jetzt auch ein eigenes.

WER BESTIMMT DAS FERNSEHPROGRAMM?

FERDINAND: Wir gucken eigentlich nie alle zusammen fern.
SAMANTHA: Eigentlich schauen nur die Großen miteinander fern.
ARTHUR: Meistens sehen die Kleinen zusammen eine DVD. Und die sucht dann der Leopold aus.

PASSEN DIE GRÖSSEREN OFT AUF DIE KLEINEREN AUF?

CYNTHIA: Samantha, Ferdinand und Gwendolyn passen auf sich selber auf, die sind
pflegeleicht. Aber andere wie der Jakob, die müssen rund um die Uhr betreut werden.
Das machen wir schon hin und wieder, wenn die Eltern einkaufen gehen oder so.

WENN IHR EINEN FAMILIENAUSFLUG MACHT, WAS MACHT IHR DA AM LIEBSTEN?

SAMANTHA: Wir gehen gerne zusammen in den Zoo. Zuerst klappern wir alle Tiergehege
ab und am Schluss spielen wir zusammen am Spielplatz.
FERDINAND: Ins Museum Mensch und Natur gehen wir auch sehr gerne.
LEOPOLD: Ich spiele am liebsten mit den anderen in meinem Zimmer.

WOLLT IHR SPÄTER AUCH MAL EINE GROSSE FAMILIE HABEN?

CYNTHIA: Ich denke, ich werde nicht viel Zeit für Kinder haben. Wenn ich mit der
Schule fertig bin, will ich erstmal studieren. Zu Hause sitzen würde mich dann viel zu
sehr aufregen.
FERDINAND: Ich will schon eine große Familie haben. Am besten mit 15 Kindern.
LEOPOLD: Ich mag auch ganz viele Kinder haben, fünf Stück.

TEXT: LUCA, CLEMENS, ISI, REBECCA SCHREIBER
FOTOS: JULIA ROTTER

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