Burg Schreckenstein 2 – ein Interview

>>Es ist wieder soweit: Schreckenstein und Rosenfels überbieten sich bei den alljährlichen Wettkämpfen am Kapellsee mit ausgeklügelten Sabotageakten. Doch kurz vor Schluss kommt es zum Abbruch, als der Zeppelin des Grafen abstürzt! Zwar konnte sich Graf Schreckenstein in letzter Sekunde retten, mus nun aber merhere Wochen im Sanatorium verbringen – und ist finanziell ruiniert. Der Vertreter, des Grafen, sein Vetter Kuno, sieht im Verkauf der Burg an den chinesischen Unternehmer Wang die einzige Lösung. Den Jungs dämmert, dass Burg Schreckenstein nach China umgesiedelt werden soll, um Teil eines mitelalterlichen Themenparks zu werden. Doch Diener Jean glaubt an die Rettung von Burg Schreckenstein und will sich auf die Suche nach dem einst vergessenen Schatz im Burghof begeben. Nur Mythos – oder Realität? Die Jungs gehen dem Rätsel auf den Grund…<<

Der spannende zweite Teil von Burg Schreckenstein kommt ab Dezember in die Kinos! Wir trafen einen der Hauptdarsteller – „Dampfwalze“ – zum Interview. Der 15-jährige Münchner Chieloka Nwokolo erzählte uns etwas über den Dreh und wie er zum Schauspielern kam. Das sagt er…

 

 … über den Filmdreh.

Wie oft und wie lange habt ihr pro Tag gedreht?

Also insgesamt waren es ungefähr 8 Wochen und pro Tag ist es schwer zu sagen. Morgens werden wir abgeholt und fahren zum Set. Dann ziehen wir uns um, gehen in Maske und Kostüm. Danach drehen wir und dann ist Pause, wieder drehen, Pause, Mittagessen, Pause, danach drehen wir nochmal kurz und dann ist ein Tag auch schon wieder vorbei. Also wir drehen nicht so lang.

 

Macht es dir Spaß dort zu sein und zu schauspielern?

Ja, natürlich. Wir waren dann 8 Wochen nicht zu Hause und irgendwo im Ausland, im Hotel und es war schon schön. Das Schauspielern vor der Kamera macht auch voll Spaß. Wir waren in Südtirol, in Bozen, in Sand, in Taufers. In Südtirol weiter in den Bergen, auf Burgen.

 

War es bei euch heiß? Weil ihr auch immer in Pullundern herum gelaufen seid?

Also beim ersten Teil von Burg Schreckenstein war es richtig kalt. Da war auch die Burg noch richtig kalt. Jetzt im zweiten Teil war es eigentlich ziemlich warm. Damals haben wir auch im Februar gedreht und jetzt im April und Mai und da war es dann eigentlich ganz okay.

 

Konntest du deine Rolle gut spielen? Gab es da Parallelen zu deinem eigenen Leben oder war dir das ganz fremd und du musstest dich verstellen?

Nein, uns wurde immer gesagt, wir sollen uns nicht verstellen. Wir sollen versuchen uns in die Person hineinzuversetzen. Also ich hab da auch nicht meine Stimme oder so oder mich verstellt. Aber irgendwann, wenn man dreht, denkt man drüber nach ob die Rolle nicht doch irgendwo auf einen zutrifft.

Ich fand Dampfwalze eigentlich schon immer am coolsten. Ich wollte auch als noch gecastet wurde am liebsten Dampfwalze spielen.

 

Und wie oft musstet ihr so durchschnittlich eine Szene wiederholen, also nochmal drehen, wenn gepatzt wurde?

Das kommt ganz auf die Szene an, weil manchmal muss man so einen richtig langen Dialog sprechen und das ist dann manchmal schwierig, aber wenn du gerade nur einen kurzen Text hast, ist das eigentlich voll okay, also wenn sich irgendjemand verspricht, dann muss es nochmal gedreht werden, aber manchmal hat es auch beim first take, also beim ersten Mal, geklappt.

 

Wie lange brauchst du um den Text von einer Szene auswendig zu lernen?

Also wir haben immer am Tag vor dem nächsten Drehtag, einen Plan bekommen, auf dem stand welche Szenen gemacht werden sollen und dann haben wir mit unseren Kinderbetreuerinnen den Text gelernt. Man konnte sonst auch noch am Drehtag selbst hinter der Kamera den Text anschauen.

 

Kannst du dich an eine lustige Situation oder witzige Geschichte erinnern, die ihr dort erlebt habt?

Cool war, dass wir immer, wenn eine Klappe beim Dreh, also zum Beispiel 22/2 die 2., auf uns geschlagen wurden, das heißt wir Kinder standen vor der Kamera, haben wir ein Fest gemacht und Eis verschenkt und dann ist das ganze Filmteam zusammen im See baden gegangen.

 

Habt ihr während der Zeit am Set noch irgendetwas anderes gemacht als zu drehen?

Also an Aktivitäten haben wir immer Fußball gespielt. Und in Südtirol können sie echt gut Fußball spielen! Weil sonst gab es in dem Dorf auch nicht so viel, was man sonst machen konnte. Wir sind aber auch mal ins Schwimmbad oder Wandern. Aber Wandern war nicht so cool.

 

Waren die Komparsen italienische Kinder oder kamen auch die aus Deutschland?

Also die Kinder kamen aus Südtirol, aber konnten Italienisch und Deutsch, weil dort wird auch beides gesprochen.

Um in einem anderen Land drehen zu dürfen, braucht man auch eine Bescheinigung und da steht auch drin, dass ein Teil des Teams und/oder die Komparsen aus diesem Land kommen müssen. Das ist bei jedem Film so.

 

Denkst du, dass du dich durch den Dreh irgendwie verändert hast? Bist du sportlicher geworden?

Dicker bin ich geworden, weil das Essen ist richtig gut dort! Sie machen wirklich aufwendige Sachen und das für so viele Leute. Da ist es schwer zu widerstehen, man nimmt schon zu. Also beim ersten Teil kam ich tatsächlich ein bisschen pummeliger zurück, aber beim zweiten Teil habe ich mir noch vorgenommen, dort Sport zu machen, aber daraus wurde leider nicht so viel.

 

 

… über Schauspiel und Schule.

Wie hast du im Ausland Drehen mit der Schule zusammengebracht? Hast du dort gelernt?

Ja, es war ein bisschen nervig. Denn wenn Drehschluss war, mussten wir ins Hotel und dort hatten wir dann auch am Wochenende Einzelunterricht in den verschiedenen Fächern Englisch, Mathe, Latein, usw.

 

Wird es dir manchmal zu viel mit Schule und schauspielern?

Nein, also Schule habe ich halt schon ewig, das ist ganz normal und schauspielern ist das Neue, das aber großen Spaß macht. Ich habe mich durch den Einzelunterricht sogar verbessert. Man hat mehr gelernt, als wenn ein Lehrer zu einer ganzen Klassen mit bis zu 30 Schülern spricht. Wenn er direkt zu dir spricht, passt man auch mehr auf und lernt so mehr.

 

 

… über seine Schauspielkarriere.

Verdienst du Geld mit dem Schauspielern?

Ja, klar. Aber wie viel darf ich leider nicht sagen, das steht im Vertrag.

 

Hast du durch diesen Job schon bekanntere Schauspieler oder Prominente kennen gelernt?

Ja, Uwe Ochsenknecht, Harald Schmidt und sonst Henning Baum von „Der letzte Bulle“ und Sophie Rois.

 

Hast du auch schon bei anderen Filmen mitgespielt?

Also in den beiden Teilen von Burg Schreckenstein, aber sonst noch nicht. Ich bin da eigentlich ganz zufällig so rein gerutscht, in den Dreh. Ich bin auch nicht bei einer Agentur. Ich wollte vielleicht jetzt zu einer gehen, aber eigentlich bin ich ganz zufällig zum Film gekommen. Ja, des war sozusagen so ein Casting und ich wurde eigentlich gar nicht dafür angesprochen, sondern meine Schwester. Denn sie meinten, dass ich ein bisschen zu groß bin. Dann haben sie gesagt, dass ich trotzdem einfach mal mitgehen darf zum Casting und das hab ich dann auch gemacht. Es gab ein Casting hier in München und dort haben sie gesagt, dass ich in der zweiten Runde bin und dann bin ich nach Berlin geflogen. Dort war dann das zweite Casting und da wurde ich genommen.

 

Was musstest du bei so einem Casting machen?

Also die Kamera war an und wir haben ein Skript zugeschickt bekommen, da mussten wir den Text auswendig lernen und dann vor der Kamera eine Szene spielen. Das hat sich dann der Regisseur angeschaut und die Schauspieler ausgewählt.

 

Was würdest du Kindern raten, die vielleicht auch mal schauspielern wollen?

Also man könnte zum Beispiel zu einer Agentur gehen, da bekommt man dann immer Filme zugeschrieben, wenn sie dich auswählen und dann solltest du dich beim Schauspielern auch nicht verstellen, weil die haben dich ausgesucht, weil du in die Rolle passt. Also du solltest so sein, wie du bist.

Also es gibt sehr viele, die vorher Theater gemacht haben, aber ich war nie so fixiert darauf das zu machen. Das einzige, das ich gemacht habe, war, als wir in meiner Schule in der 8. Klasse als gesamte Klasse ein Stück im Theater aufgeführt haben.

 

Jetzt hab ich mal eine Frage an euch: Wollte jemand von euch mal schauspielern?

 

Annabell: Also ich wollte immer schauspielern, aber irgendwann hab ich mir das wieder aus dem Kopf geschlagen. Ich dachte mir dann: „Bis ich mal bei so einem Casting genommen werde, vergehen wahrscheinlich sehr viele Versuche.“ Dann habe ich es nicht nochmal probiert.

 

Aber du kannst ja auch in eine Agentur gehen, da musst du noch nicht einmal etwas zahlen. Da bekommt man da mal ein Casting, man muss nur warten. Es werden schließlich genug Kinderfilme in Deutschland gedreht.

 

Bist du an deiner Schule jetzt berühmter?

Nein, das fände ich ganz schlimm! Es ist ja ein Kinderfilm, das heißt ein paar aus den unteren Klassen haben mich schon erkannt. Aber ich finde man sollte das Ganze und sich selbst nicht so aufspielen!

 

Willst du überhaupt mal berühmt werden?

Nein, ich finde irgendwie es so viel cooler, wenn ich so in der Kindheit jetzt ein paar Filme drehen könnte. Das würde mir Spaß machen, aber so als späterer Job kann ich es mir nicht vorstellen. Also nicht, weil es keinen Spaß macht! Natürlich macht es Spaß! Ich glaube, es ist nicht so „sicher“, weil von so vielen Schauspielern nur ein paar berühmt werden und die verdienen dann viel Geld und manche, die bekommen immer nur Teiljobs. Dabei hast du dann mal einen Dreh, dann auch wieder nicht und das ist sehr unsicher.

 

… über das Team.

Triffst du dich mit den anderen Schauspielern in deinem Alter auch privat?

Es halt so, dass einer in Köln, drei in Berlin und außer mir noch einer in München wohnen. Mit dem, der auch in München wohnt, treffe ich mich öfter mal. Er heißt Benedict und spielt im Film den Ottokar. Mit ihm habe ich mich schon ein paar Mal getroffen und einmal sind wir auch nach Berlin gefahren und haben uns dort mit den anderen getroffen, aber das klappt halt nur selten, weil es halt weit weg ist. Dann sehen wir uns noch bei der Premiere.

Sonst haben wir noch Kontakt über unsere gemeinsame WhatsApp Gruppe.

 

Wird nach dem Film in eurer Gruppe noch geschrieben oder ist die eher inaktiv?

Während dem Film ist sie auf jeden Fall aktiv und danach auch, aber deutlich unregelmäßiger, aber wenn etwas kommt, dann richtig viel. Sonst schreiben wir schon noch miteinander, aber eher untereinander, als in der Gruppe.

 

Hattet ihr so etwas wie einen Schauspielcoach?

Also wir hatten unsere Kinderbetreuerinnen. Das waren zwei, die uns am Set immer betreut haben. Wir haben aber mit denen jetzt nicht so Sprach- oder Schauspielübungen gemacht, das nicht. Also so einen Coach gab es nicht. Der Regisseur hat uns gesagt, was wir machen sollen und was eher nicht. Also war er eigentlich unser Coach.

Das Filmteam war aber sehr groß. Also wir hatten echt Glück, weil es war ein echt nettes Filmteam und da gehören dann auch richtig viele dazu. Aber eine genaue Zahl weiß ich, ehrlich gesagt, jetzt nicht. Es sind auch verschiedene Abteilungen und auch da sind jeweils immer richtig viele Leute dabei.

 

 

 … über den Film

Hast du auch eine Lieblingsszene im Film?

Ja, in einer Szene machen wir stand up paddling und das ist ein Wettrennen bei einem Wettbewerb der beiden Schulen Burg Schreckenstein und Schloss Rosenfels. Das ist eine ziemlich coole Szene, weil wir viel auf dem Wasser gedreht haben.

 

Findest du eine Szene, in der du mitspielst, irgendwie peinlich?

Am Schluss eine Kussszene. Also das war nicht peinlich, aber wir mussten diese Szene sehr oft wiederholen, weil dem Regisseur immer irgendetwas nicht gepasst hat. An sich war die Szene nicht peinlich, aber dass wir es so oft wiederholen mussten, war nicht toll.

 

Der Film spielt auf einem Internat. Würdest du auch gerne mal auf ein Internat gehen?

Nein, also ich denke es kann cool sein, aber ich persönlich möchte nicht auf ein Internat gehen. Mir ist die Stadt lieber, weil man mehr unternehmen kann und leichter neue Leute kennen lernen kann.

 

Was war anders als beim ersten Teil, außer dass ihr älter geworden seid?

Gar nicht so viel. Beim ersten Teil war die Spannung bei mir noch viel größer, wegen der Kamera und den vielen Menschen, die einem zuschauen. Beim zweiten Mal kannte man das Gefühl schon, acht Wochen lang, jeden Tag vor der Kamera zu stehen.

 

Hast du einen Lieblingsfilm?

Ja, Blind Side, das ist ein Football Film.

 

 

Vielen Dank für das tolle Interview!

David, Annabell, Zhiyuan, Kwoh-Wah, Alisa

 

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