Mit Stephan Knösel durchs Hasenbergl

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München dient oft als Kulisse für Filme und Fernsehserien, seltener für Bücher, noch dazu solche, die sich an Kinder und Jugendliche richten. So wie Stephan Knösels Geschichten – „Echte Cowboys“ spielt am Westkreuz.

Wir von der Kinderredaktion haben den Münchner Autor getroffen und wandelten mit ihm auf den Spuren seines neuen Buches „Jackpot“ durch das Hasenbergl. Diesen Stadtteil hatten wir uns ganz anders vorgestellt, viel grauer und düsterer, nicht so hell und modern. Gut, dass wir da waren!

TEXT: Anna, Georgi, Silke Schetelig
FOTOS: Katy Spichal

 

Und hier geht’s zum Teil 2 des Interviews: KLICK!

Mira

 

 

ANNA: Wie sind Sie auf die Idee zu „Jackpot“ gekommen?
STEPHAN KNÖSEL: Bei mir sind‘s meist mehrere Ideen. Eine davon hat hier mit der Gegend zu tun. Meine Söhne sind an der Ecke der Panzerwiese in den Kindergarten gegangen. Nachdem ich sie hingebracht hatte, bin ich immer gejoggt. Durch den Wald, immer an der Autobahn entlang. Da ist es total laut und beängstigend. Manchmal bin ich echt ein kleiner Schisser und habe mich gefragt, was eigentlich wäre, wenn mir jetzt ein Auto vor die Nase kracht, die Böschung herunter. Zum Glück ist das nie echt passiert, aber mir gefiel der Gedanke, dass dies der Beginn einer Geschichte sein könnte.

Abdrüke
GEORGI: Und warum ist es ausgerechnet ein Geldtransporter, der den Unfall hat?

In der Zeit, als ich die Ideen für mein Buch hatte, war ich total pleite. Das passiert schon mal, wenn man freiberuf lich ist und sich von Auftrag zu Auftrag hangelt. Dann spiele ich Lotto, wenn der Jackpot über zehn Millionen beträgt – so wie der Vater in der Geschichte. Es ist natürlich total unwahrscheinlich, dass man gewinnt. Aber so kann man sich eine Nacht lang reich träumen – und überlegen, was eigentlich wäre, man so viel Geld hätte. Und so kam eine weitere Idee für meine Geschichte dazu.

 

Knösel Gespräch
ANNA: Ist in echt schon mal so etwas Ähnliches passiert?
Auf der dortigen Autobahn, der A99, sind wirklich schon dubiose Sachen passiert. So hat vor Jahren ein Geldtransporte während der Fahrt seine Geldkofer verloren! Alles wurde abgesucht, nichts gefunden. Eine Woche später tauchte dann ein Bundeswehrsoldat an irgendeiner Polizeiwache auf und gab sie einfach komplett zurück. Verrückt, oder?

 

Abdrüke
GEORGI: Was möchten Sie mit diesem Buch lehren?
Zuerst einmal möchte ich, dass das Buch Spaß macht. Lehren will ich eigentlich nichts, ich bin ja kein Lehrer, sondern Autor. Natürlich gibt es so etwas wie eine Moral von der Geschichte. Ein Funke, der diese Geschichte zum Brennen gebracht hat, war die Frage, was eigentlich wäre, wenn meine Frau und ich uns mal nicht mehr um unsere Söhne kümmern könnten. Und da würde ich mir wünschen, dass die beiden zusammenhalten.

Mira_innen
ANNA: Wie sind Sie eigentlich genau auf die Grohmannstraße 36a gekommen?
Alle Orte, die in dem Buch beschrieben werden, gibt es wirklich. Doch darf es natürlich nicht zu realistisch sein. Im Haus mit der Nummer 36 wohnen ja echte Menschen und denen will ich nicht auf den Schlips treten oder sie verdächtigen. Denn in dem im Buch beschriebenen Haus geht es ja ziemlich heftig zu. Deswegen habe ich das „a“ an die 36 drangehängt. Von der Bauweise und der Art, wie die Leutehier in der Wohnsiedlung leben, passt aber alles ganz gut.

 

Abdrüke

 

 

ANNA: Wieso schreiben Sie immer über reale Orte – haben Sie keine Phantasie?

Lustige Frage. Im Kinderbuchbereich spielen viele Geschichten in einer unbestimmten Stadt, damit möglichst viele damit etwas anfangen können. Ich persönlich finde es besser, wenn eine Geschichte irgendwo verwurzelt ist, dann ist sie einfach echter! Und München ist für mich einfach die Stadt, die ich am besten kenne.

 

Abdrüke

 

Und das sagen die „Experten vor Ort“ – Schüler der Mittelschule an der Bernaysstraße

(liegt am Harthof, gleich neben dem Hasenbergl)

Antwort Bernays_2

Antwort Bernays_3

Antwort Bernays_1

 

 

Abdrüke

 

Stefan Knösel

 

Zu unserem Buchtipp „Jackpot“

jackpot

 

 

 

Ein Kommentar für Mit Stephan Knösel durchs Hasenbergl

  1. Anonymous sagt:

    das buch war sehr gut

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