Was tun, wenn die Nachbarn das Spielen verbieten wollen?

Was tun, wenn die Nachbarn das Spielen verbieten wollen?


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Während Auto- und Baustellenlärm von den meisten hingenommen wird, machen Nachbarn bei spielendenKindern und Jugendlichen oft Stress. Jüngstes Beispiel: Am Georg-Freundorfer-Platz im Westend wurden die Skater verbannt – vorerst.


INTERVIEW MIT GERHARD WAGNER VOM KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT



Wie sehen Sie die Chancen, dass die Skater wieder ihrem Hobby am Georg-Freundorfer- Platz nachgehen dürfen?


Wir vom Kreisjugendring jedenfalls sind optimistisch, dass das Skaten dort in diesem Sommer nicht mehr offiziell verboten ist.


Nehmen denn die Lärmbeschwerden generell zu?


Eindeutig: ja. Im Übrigen betrifft das nicht nur Kinder. Auch Kneipenbesitzer und Kulturveranstalter können ein Lied davon singen. Das Problem ist: Die meisten finden es toll, wenn etwas geboten wird, wo sich Leute treffen können – aber bitte nicht vor der eigenen Haustür! Und dann wird für alles eine Art „Insel“ geschaffen. Dort, wo es nicht so viele stört. Doch gerade Kinder haben kaum Möglichkeiten, ihre Nachbarschaft zu verlassen und anderswohin auszuweichen. Die Gesellschaft muss wieder lernen, dass
spielende Kinder genau wie Autoverkehr zum Alltag gehören.


Was empfehlen Sie Kindern, wenn ihnen auf dem eigenen Spielplatz ebenfalls Ärger mit Nachbarn droht?


Wenn mit Spielverbot gedroht wird muss man dies nicht hinnehmen. Sicher: Es gibt ein Recht auf Ruhe, das heißt, Rücksicht ist wichtig. Es gibt aber genauso ein Recht auf Spielen. Und auf Meinungsäußerung. Und die eigene Meinung sollte man unbedingt mitteilen. Am besten sucht man sich dazu Partner: die Eltern, Freunde, verständnisvolle Nachbarn. Man kann sich auch an die „Aktion Jugendbeteiligung“ wenden. Oder an das Büro der Kinderbeauftragten der Stadt. Mitarbeiter von Freizeitheimen wissen ebenfalls Rat.


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Ein Kommentar für Was tun, wenn die Nachbarn das Spielen verbieten wollen?

  1. Peter Grosselfinger sagt:

    Wer den Platt kennt, weiß, dass dort nahezu keine Kinder am skaten waren.
    Der Platz hat sich zu Deutschlands prominentester Skateanlage entwickelt.
    Die Hauptnutzer waren (Semi-)Profis im Alter von 18 Jahren aufwärts. Von Kindern keine Spur (einfach mal Fotos googlen).
    Also, was soll die Aufregung? Ist doch legitim, dass die Anwohner keinen professionellen Skatebetrieb von Erwachsenen vor der Tür haben wollen.

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